Siebenhundertachtundvierzigmal "schön"

So oft ungefähr, gefühlt jedenfalls, kommt uns dieses kleine Wörtchen über die Lippen, täglich, versteht sich. Gerade jetzt möchte ich dir sagen: „Schön, dass du unseren Blog besuchst.“

Was hat es eigentlich auf sich, mit diesem schön? Je nachdem wie wir die Betonung setzen, in welchen Kontext wir das Wort stellen. Manches gilt als allgemein schön, vieles obliegt dem subjektiven Empfinden. Nein, keine Sorge, es folgt jetzt keine Auflistung wissenschaftlicher Theorien zum Thema, noch zitiere ich aus philosophischen Abhandlungen von Platon, Kant oder Hegel.

Schön blöd – oder schön vielseitig ...

Mal ein banal dahingesagtes „Schönen Tag noch“, ein euphorisch rausgeworfenes „So ein (wunder)schönes Wetter!“, nachdem zwei Wochen lang mausgraue Wolkenbänke und lausiger Nieselregen auf die Augendeckel drückten. Das die Geister scheidende „So a scheene Leich“ oder ein aus voller Brust tönendes, völlig überschwängliches „Das hast du aber schön gespielt!“, wenn Klein-Mäxchen zum ersten Mal das C auf seiner Geige nicht wie ein F klingen lässt. Manchmal entweicht uns auch ein spöttisches „A schöne G’schicht hab’ ich da gehört von dir.“ Wenn in mir aber blanker Zorn hochkommt, da seine Versprechungen nichts als „schöne Worte“ waren oder gerade nichts passender wäre als „Schöne Scheiße!“, dann schlägt reine Ironie zu.

Schön & Schön

Tja, und ganz am Schluss die Antwort auf die Frage, die uns immer wieder gestellt wird. Warum Schön & Schön?
Klar, unsere Arbeiten erfüllen grundlegende, für uns selbstverständliche Basisanforderungen wie absolute Genauigkeit, Identifikation mit dem Kunden bzw. mit seinem Produkt, handwerkliches Können, verkaufsorientierte Umsetzung und so weiter und so fort. Unterm Strich gesagt, möchten wir aber folgende harmonische, klitzekleine Aussage tätigen können, wenn wir abends den Stift hinlegen und die Maschine runterfahren: „Schön. Hat Spaß gemacht, schönes Logo entworfen, schöne Headline getextet, schönes Feedback vom Kunden erhalten. War ein schöner Tag. Right on!“

Gertrud Kainz